Insektenhotel ist nicht Insektenhotel. Wie die ideale Behausung für Bienen und Käfer aussieht und welche Insektenhotels nicht so gut gebucht werden, erfährst du hier.
Insekten finden auf Monokulturen weder Nahrung noch Rückzugsmöglichkeiten. In Städten und stark landwirtschaftlich genutzten Räumen kann Mensch den kleinen Nützlingen aber immerhin ein wenig Platz schaffen. Hier findest du empfehlenswerte Insektenhotels und die wichtigsten Infos darüber, was eine 5-Sterne-Unterkunft für Insekten ausmacht.
Was Insekten brauchen
Grundsätzlich gilt: je vielfältiger und naturbelassener die Flächen, desto besser.
Auch wichtig: Wasserstellen zum Trinken und Baden. Insektentränken mit ausreichend sauberem Wasser sind gerade in trockenen Sommern ein Muss in jedem Outdoorbereich.
Mit ein paar ruhigen Plätzen zum Nisten und überwintern, fühlen sich Insekten gut aufgehoben. 
Totholzhecken bieten Insekten einen guten Unterschlupf. Insektentränken bitte immer mit Ausstiegshilfen und Rettungsinseln füllen.
Insektenhotels: Don’t
Schlechte Verarbeitung zeigt sich zum Beispiel in ausgefransten Materialien, an denen sich die Tiere verletzen können.
Unnötige Elemente, wie Tannenzapfen, können leicht schimmeln. Ein schimmliges Zuhause mögen Insekten genauso wenig, wie wir Menschen.
Künstliche oder mit chemischer Lasur oder Farben behandelte Materialien.
Insektenhotels: Dos
Insekten sind eigentlich sehr unkompliziert. Die besten Unterkünfte finden sie in ihrem naturbelassenen Lebensraum.
Als Nisthilfe reicht es aus, Totholz im Garten liegen zu lassen, bzw. es an eine ruhige Stelle zu legen.
Für kleine Gärten, den Balkon oder als Dekoobjekt mit Mehrwert, sind Holzstücke mit vielen Bohrlöchern von 2-8 mm am besten als Insektenhotels geeignet.
Für die meisten Wildbienenarten ist ein Sandarium die beste Nisthilfe.
Empfehlenswerte Insektenhotels
Neben natürlichen Hecken und Stauden, alten Büschen und Bäumen sowie blühenden Wiesen und ruhigen Naturzonen, empfehle ich diese Insektenhotels:
Insektenhotel aus Holzbeton
Modelle aus Holzbeton und Schilfrohr speichern Sonnenwärme besonders gut. Damit ist so ein Hotel auch in kühleren Lagen eine willkommene Unterkunft für Nützlinge, wie die Schlupfwespe und Florfliegen. Da sie Blattläuse und Spinnmilben am Speiseplan haben, macht sich dieses Insektenhotel am Rand vom Gemüsebeet oder bei den Kräutertöpfen besonders gut.
Nistholz von „ReineNatur“
Das Bienenhotel* von „ReineNatur“ besteht aus europäischem Buchenholz und wird in Deutschland gefertigt. Es ist mit „natürlichem“ Leinöl lasiert. Von biologischem Öl ist aber leider nicht die Sprache. Das Insektenhotel kommt ohne Schnickschnack aus. Die Löcher sind vielfältig und nicht zu groß.
Sandarium in Hochbeet oder Blumentopf
Als Nistplatz für Wildbienen ist ein Sandarium ideal. In einem Hochbeet* oder großen Blumentopf mit einer Tiefe von mindestens 50 cm und einer Fläche ab zirka einem halben Quadratmeter fühlen sich die kleinen Nützlinge schon wohl.
Zum Füllen wird grober, ungewaschener Sand mit einer gemischten Körnung von 1 bis 8 Millimeter empfohlen. Allerdings gibt es zum Thema geeigneter Sand für Wildbienen viele verschiedene Ansichten. Wichtig ist, dass der Sand ungewaschen ist, da er lehmige Partikel enthält. Diese Partikel halten die Röhrenbauten der Bienen stabil. Bausand ist nicht geeignet, da er scharfkantige Teilchen enthält, die die Tiere verletzen können.
Wichtig sind ausreichend Abflusslöcher im Boden von Hochbeet und Blumentöpfen, damit keine Staunässe entstehen kann. Die Behälter bestehen am besten aus Holz oder Stein, bzw. Terracotta. Töpfe oder Wannen aus Kunststoff sind ungeeignet, weil das Material nicht atmen kann. Auf eine Innenverkleidung mit Plastikplanen sollte man also auch besser verzichten. Eine lockere Bepflanzung am Rand bietet den Bewohnerinnen Nahrung und den Menschen einen Augenschmaus. 
Heimische Biopflanzen, ein paar Wasser- und Futterstellen, Rückzugsmöglichkeiten – mehr braucht es nicht, um Insekten einen wertvollen Lebensraum zu bieten. Ich hoffe, meine Tipps und Erfahrungen konnten dir helfen, das richtige Insektenhotel zu finden und Insektenschutz etwas näher bringen. 
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