Naturkosmetik Marken © nachhaltig-shoppen.blog

Naturkosmetik: bekannte Marken im Vergleich

Naturkosmetik besteht aus pflanzlichen Inhaltsstoffen und verzichtet auf Silikone und Paraffine. Sie ist aber nicht automatisch biologisch. Wie nachhaltig bekannte Naturkosmetik-Marken sind und worauf du beim Kauf achten kannst, erfährst du hier.

Naturkosmetik verzichtet auf synthetische Duft- und künstliche Farbstoffe, ebenso auf Paraffine und andere Erdölprodukte. Außerdem kommen Naturkosmetik-Peelings ohne Mikroplastik-Granulate aus und Shampoos, Pflegespülungen und Cremes mit Naturkosmetik-Zertifikat dürfen keine Silikone enthalten.

Allerdings besteht zertifizierte Naturkosmetik nicht immer aus biologisch angebauten Rohstoffen. Auch über die Arbeitsbedingungen geben diese Siegel keine Auskunft.

Empfehlenswerte Naturkosmetiksiegel

Eine erste Orientierung geben bestimmte Zertifikate und Siegel trotzdem. Allerdings sind nicht alle Siegel vertrauens- oder sinnvoll. Wer ökologische, tierversuchsfreie, vegane und fair produzierte Kosmetika kaufen will, trifft mit folgenden Siegeln eine gute Wahl – am besten tragen die Produkte zumindest drei dieser Label:

Standards für kontrolliert biologische Naturkosmetik

BDIH-Logo © BDIH

Der BDIH-Standard reguliert und prüft ökologische und gesundheitliche Aspekte von Kosmetik und deren Herstellungsverfahren. Die Rohstoffe in den Produkten mit diesem Siegel stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Auch auf möglichst ressourcenschonende Verpackungen wird geachtet. Der internationale Naturkosmetik-Standard COSMOS wurde in Zusammenarbeit mit dem BDIH entwickelt. COSMOS Natural“ (mind. 70 % biologisch) wird für Naturkosmetik und „COSMOS Organic“ für Biokosmetik mit mindestens 95 % biologischen Inhaltsstoffen vergeben.

Auch das NATRUE-Siegel steht für biologische Rohstoffe in Kosmetika. Die Organisation unterscheidet ebenfalls zwischen Naturkosmetik (75 % biologisch) und Biokosmetik (95 % biologisch). In der NATRUE-Datenbank findest du jedes zertifizierte Produkt und genaue Infos zum jeweiligen Siegel.

Siegel für Tierschutz

Der „Hase mit schützender Hand“ ist wohl das strengste Label für tierversuchsfreie Kosmetik im deutschsprachigen Raum. International kommt der Leaping Bunny® zum Einsatz. Er gilt entlang der gesamten Lieferkette und wird angeblich streng kontrolliert. Allerdings bedeutet das Siegel nicht, dass alle Rohstoffe vegan sind. Dafür gibt es verschiedene Vegan-Siegel.

Fairtrade®-Kosmetik

Alle Rohstoffe, die in Kosmetikprodukten enthalten sind, müssen aus fairer Produktion stammen, wenn sie das Fairtrade®-Siegel tragen wollen. Das Siegel verlangt, dass die Arbeitnehmer:innen entlang der gesamten Produktionskette Löhne erhalten, die ein Auskommen ermöglichen. Außerdem, dass der Gesundheitsschutz gewährleistet ist und keine Kinderarbeit stattfindet.

Naturkosmetik-Marken: mein Vergleich

Luvos

luvos waschcreme  © nachhaltig-shoppen.blog

Luvos-Naturkosmetik wird nach den Kriterien des BDIH hergestellt und trägt das Siegel „Kontrollierte Naturkosmetik“ von COSMOS-BDIH.

Die reine Heilerde besteht aus eizeitlichem Löss, der bei 130° C getrocknet wird um mögliche Keime abzutöten. Dann wird das Sedimentgestein fein vermahlen und gesiebt. Die Produktion geschieht im hessischen Bad Homburg. Lange Lieferketten sind also nicht nötig.

Ich selbst verwende am liebsten die pure Heilerde im Karton. Mit einer Packung mit 950 Gramm Heilerde komme ich ewig aus. Ich mache damit gerne Gesichtspeelings oder -packungen. Es sind keine Zusatzstoffe enthalten und der Transport ist effektiver als von angemischten Produkten, weil das Wasser bei trockener Kosmetik zu Hause erst hinzugefügt wird, statt durch die Gegend geschleppt. Außerdem ist diese Variante plastikfrei. Auch die deutsche Marke Bullrich stellt natürliche Heilerde ohne Zusatzstoffe her. Diese trägt aber kein offizielles Gütesiegel.

Sante

sante creme peeling © nachhaltig-shoppen.blog

Die Naturkosmetik von Sante ist sehr bekannt und in vielen Shops zu haben. Die Marke trägt – je nach Produkt – das NATRUE-Label, das COSMOS NATURAL-Siegel, das Tierwohlsiegel von PETA, Vegan Siegel und ein Label für Bio-Extrakte. Außerdem werden die Kosmetika nach Angaben des Unternehmens in Deutschland CO2-neutral, mit 100 % Grünstrom produziert.

Allerdings: Sante wurde vor ein paar Jahren von L’Oreal übernommen. Der Mutterkonzern führt für andere Marken nach wie vor Tierversuche durch und steht insgesamt hinsichtlich Nachhaltigkeit häufig unter Kritik. Beim Verpackungsdesign könnte konkret auch die Marke Sante noch nachhaltiger werden und weniger Plastik einsetzen.

alverde

alverde creme © nachhaltig-shoppen.blog

Die Naturkosmetik-Eigenmarke von dm, alverde, schneidet in verschiedenen Öko- und Verbrauchertests immer wieder gut ab. Sie ist sogar oft unter den Testsiegern zu finden. Das Unternehmen dm wurde für diese Marke und sein Engagement im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit auch schon als GREEN BRANDS Germany ausgezeichnet.

GREEN BRANDS ist nach eigenen Angaben eine „internationale, unabhängige und selbständige Markenbewertungs-Organisation“, die in Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten und Einrichtungen, das GREEN BRANDS Gütesiegel vergibt. Außerdem tragen die alverde-Produkte die Veganblume und das NATRUE Naturkosmetik-Siegel. Im Gegensatz zum Biosiegel von NATRUE muss die Naturkosmetik nur aus mindestens 70 % biologischen Inhaltsstoffen bestehen. Beim Biosiegel sind es 95 %.

Ich habe bereits die Handcreme für sehr trockene Haut und verschiedene Sorten Haarshampoo der Marke alverde verwendet. Ich mag den Duft. Sowohl Haut, als auch Haar fühlen sich nach der Anwendung gut an. Allerdings ist die Verpackung aus Plastik mit Recycling-Anteil. Insgesamt sind die Verpackungen der alverde-Produkte nicht die nachhaltigsten. Feste Shampoo-Kugeln oder -Barren in Kartons sind im Vergleich plastikfrei.

bigood

bigood waschgel © nachhaltig-shoppen.blog

Das österreichische Pendant zu alverde ist die Naturkosmetik-Marke bigood von Bipa. Auch die bigood-Produkte tragen die Veganblume und das NATRUE-Siegel.

Das Unternehmen betont die möglichst regionale Herstellung um Transportwege zu sparen. Waschgel und Haarshampoo duften ebenso angenehm, wie bei alverde. Auch die Preise sind vergleichbar.

Die Verpackungen mit größtmöglichem Recyclinganteil bestehen allerdings ebenfalls aus Plastik. Refill-Stationen gibt es zwar, sie haben sich aber zumindest in Österreich leider weder bei BIPA noch bei dm großflächig verbreitet. Wer also keinen Kunststoff kaufen will, muss auf andere Marken zurückgreifen.

Fair Squared

Die Produkte der Marke Fair Squared habe ich persönlich noch nicht ausprobiert. Sie zeichnen sich durch ihr Fairtrade®-Siegel und die ressourcenschonende Verpackung aus. Seifen und Haarshampoo sind fest und in Karton verpackt, Körperöle oder Lotionen in recycelbarem, wieder verwendbarem Glas.

Je nach Produktkategorie ist das breite Sortiment von Fair Squared NATRUE-zertifiziert und trägt die Veganblume.

Hast du schon das eine oder andere Produkt von Fair Squared verwendet? Teile deine Erfahrungen gerne als Kommentar.

khadi Haarfarbe

Naturhaarfarbe © nachhaltig-shoppen-blog

Die Haarfarbe von khadi ist rein pflanzlich aus kontrolliert biologischem Anbau. Sie trägt das BDIH-Siegel und die Veganblume.

khadi ist ein deutsches Unternehmen. Die Produktion der Pflanzenhaarfarbe findet aber in Indien statt – laut eigenen Angaben nach deutschen Standards und ohne Tierversuche.

Das Pflanzenpulver ist frei von Chemie. Über die Anwendung habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben. Ich verwende die Farbe regelmäßig und will keine konventionelle, chemische Farbe mehr in meinem Haar. smiley grün

Fazit

Naturkosmetik unterscheidet sich im Detail. Am nachhaltigsten ist selbst gemachte Kosmetik aus biologischen Rohstoffen. Fürs Selbermachen braucht man allerdings Zeit und Lust. Wer beides nicht hat, sieht sich vor dem Einkauf am besten Gütesiegel und im Idealfall das Kleingedruckte an.

Feste Kosmetik ist generell empfehlenswert, weil sie ressourcenschonend verpackt ist und transportiert werden kann. Ich hoffe, mein Beitrag hilft dir ein wenig bei der Auswahl deiner Lieblingsmarke.

Tipp: Darüber, woran du wirklich nachhaltige Shops erkennst, habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.

Hat dir der Artikel gefallen? Hinterlasse uns gerne deine Anregungen und Meinung als Kommentar!

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